Hautgeschichten: Es braucht Mut und Ausdauer!


Neurodermitis gleicht oft einer Achterbahnfahrt aus Schmerz, Frust und gelegentlicher Erleichterung. So schildert Sabine, 32 Jahre, ihre Erfahrungen mit der chronisch-entzündlichen Hauterkrankung – bevor sie ihren Weg fand, Neurodermitis nachhaltig in den Griff zu bekommen. Mit ihrer eindrucksvollen Geschichte möchte sie anderen Betroffenen Mut machen.*

Sabine entwickelte erste Beschwerden im zarten Alter von sechs Monaten. „Meine Haut war überall gerötet und man merkte, dass es mir nicht gut ging. Mama erzählte, dass ich kein fröhliches Baby war,“ erinnert sie sich. Mit Unterstützung ihrer Eltern, versuchte sie in ihrer Kindheit alles Mögliche, um Linderung zu finden. In der Jugend erlebte sie dann unerwartet eine Pause ihrer Beschwerden. „Eine Phase der Erleichterung,“ wie sie sagt. Doch mit Beginn ihrer Ausbildung zur Kinderkrankenschwester kehrten die Symptome zurück – diesmal schlimmer als je zuvor. 

Selbst Wasser war mein Feind

Fortan bestimmte die Erkrankung ihren Alltag. „Jeder Tag war anders, manchmal tat alles weh, und ich wollte nur weinen. Meine Haut fühlte sich an wie ein Fremdkörper,“ berichtet Sabine. Selbst einfachste Alltagsaktivitäten wurden zur Tortur. „Ich lebte in ständiger Vorsicht, selbst Wasser war mein Feind. Denn jeder Kontakt mit Wasser wurde zur Herausforderung. Duschen oder nicht duschen?“ schildert sie die alltäglichen Hürden.

Die Suche nach Lösungen

Zahlreiche Therapieansätze führten zu vorübergehenden Erfolgen, doch der emotionale Druck wuchs. Ob es die Lebensumstände, der Stress oder das viele Desinfizieren im Krankenhaus waren, wusste sie nicht. Aber die Ekzeme an ihren Händen und Ellbogen wollten nicht verschwinden. Trotz der Belastung durch die Krankheit gab Sabine nie auf. „Der Wendepunkt kam mit der Entscheidung für eine moderne Systemtherapie. Bald fühlte sich meine Haut wieder gesund an,“ erklärt sie. Schritt für Schritt kehrte das Gefühl von Normalität zurück.

Mut und Ausdauer als Schlüssel

Ihre Reise lehrt eines: es braucht Mut und Ausdauer, um den richtigen Weg zu finden. „Psychohygiene ist wichtig. Sich nicht alles zu sehr zu Herzen nehmen, kann viel bewirken.“ Sabine möchte Betroffene ermutigen, proaktiv zu sein und das Gespräch mit Hautärzt*innen zu suchen. „Es ist wichtig, den Mut zu haben, Neues auszuprobieren und sich von Rückschlägen nicht entmutigen zu lassen,“ lautet ihr Appell. 


*Die Geschichte beruht auf einem Tiefeninterview mit einer Neurodermitis-Patientin, die von dem Marktforschungsinstitut Integral im Frühsommer 2024 geführt wurden. Aus Anonymitätsgründen wurde der Name geändert. Insgesamt führte Integral Telefoninterviews mit fünf Menschen, die mit der Diagnose Neurodermitis leben.